Gegen die Favoriten läufts einfach rund. Das letzte Spiel in der Reihe gegen die „Top 4“ der Liga (zuvor Brenz,Bettringen, Hofen/Hüttligen) bestritten die Schnaitheimer Bezirksligahandballer gegen den starken Aufsteiger Jahn Göppingen und holten beim 32:28 einen verdienten Heimsieg. Leider standen dabei nicht unbedingt die beiden Mannschaften im Mittelpunkt, sondern das leitende Schiedsrichtergespann.
Zunächst wurde die Partie mit einer halbstündigen Verspätung angepfiffen, denn die Unparteiischen hatten auf dem Weg nach Schnaitheim mit Verkehrsproblemen zu kämpfen. Von dieser ungewohnten Situation ließen sich aber glücklicherweise beide Mannschaften nicht beeinflussen und es begann ein munteres und ausgeglichenes Handballspiel. Die Gäste konnten mit ihrem individuell starken Rückraum immer wieder einen Treffer vorlegen, den die TSG aber auch mit einem Tor beantworten konnte. So stand es nach 10 Minuten folgerichtig 5:5. Dabei hatte Schnaitheim zunächst größere Mühe sich gegen die gut stehende Göppinger Abwehr durchzusetzen und auch der Keeper des TV konnte einige Bälle der Hausherren parieren. Im Gegenzug stellte aber auch die TSG eine gute Defensivreihe mit einem ebenso gut aufgelegten Sebastian Mruk zwischen den Pfosten. Nach 20 Minuten stand es beim 9:9 weiterhin Remis und auch beim 13:13 nach 28 Minuten konnte sich keine Mannschaft eine Führung erspielen. In den letzten beiden Minuten schaffte es die TSG aber in Unterzahl in Front zu gehen und konnte mit dem Pausenpfiff den Treffer zum 16:14 erzielen.
Nach dem Seitenwechsel gelang es dem Team aus der Stauferstadt den Rückstand aufzuholen und beim 17:17 nach 33 Minuten war der Spielstand erneut ausgeglichen. Die nächsten 10 Minuten verliefen dann wieder völlig auf Augenhöhe, was auch der Spielstand von 22:22 wiederspiegelte. Leider brachten die Schiedsrichter, mit teils haarsträubenden Entscheidungen auf beiden Seiten und einer Vielzahl von Zeitstrafen, Unruhe in eine bis dahin faire und unaufgeregte Partie. Zudem gab es mehrere Unterbrechungen um mit den Trainerbänken zu diskutieren – an einen gescheiten Spielfluss war dadurch leider nicht mehr zu denken. Nichtsdestotrotz gehörten die nächsten Minuten der TSG, die gegenüber einem konditionellen abbauenden Gegner zusehends die Oberhand gewannen. Bis zur 53. Minute konnte sich Schnaitheim über 26:24 auf 29:25 absetzen und ein Heimsieg schien in greifbarer Nähe. Doch erneut erhitzte das Gespann an der Pfeife die Gemüter in der Ballspielhalle: auf die dritte Zeitstrafe für Mathias Montag folgte 40 Sekunden später eine rote Karte für Patrick Chaudhari, der den Außenspieler der Gäste zwar zeitstrafenwürdig anging, eine direkte Disqualifikation aber völlig überzogen und unverhältnismäßig war. Die doppelte Unterzahl überstanden die Grün-Weißen aber gut und jetzt erwischte es die Göppinger auf der Gegenseite mit zweifelhaften Entscheidungen die zu Zeitstrafen führten. Knapp zwei Minuten vor dem Ende traf Youngster Christopher Braumann zum 31:27 und eine Vorentscheidung schien gefallen. In der Schlussphase schafften es die Schiedsrichter weiterhin nicht Ruhe in das Spiel zu bringen und sorgten mit weiteren Zeitstrafen für Platz auf dem Spielfeld. Am Spielverlauf änderte sich dadurch aber nicht mehr viel, denn die TSG konnte beim 32:28 einen verdienten Sieg gegen einer starken Gegner aus Göppingen feiern und nun beruhigt das spielfreie Wochenende genießen.
TSG Schnaitheim: Mruk, Brandecker, Schürle, Montag (1), Dandl (5), Gruschka (6), Braumann (2), Kirschbaum (3), Sturm (3/1), Häring (2), Chaudhari (7/3), Racs (3), Aeugle
Zeitstrafen: TSG 9 (Montag 3, Gruschka, Sturm, Aeugle, Racs, Köpf), TV Jahn Göppingen 7
Siebenmeter: TSG 4 / alle verwandelt, TV Jahn Göppingen 5 / 4 verwandelt
Schiedsrichter: Sommerkamp und Henni aus Stuttgart bzw. Ebersbach
Zuschauer: 300