Mit Spannung wurde das Stadtderby zwischen der TSG Schnaitheim und dem Heidenheimer SB in der Handball-Bezirksliga erwartet und im Vorfeld hatten sich auch alle Beteiligten auf ein enges, umkämpftes Spiel auf Augenhöhe eingestellt. Doch letztlich kam es dazu nicht: die gastgebende TSG dominierte das Spiel über 60 Minuten und konnte das Derby beim 40:25 mehr als deutlich für sich entscheiden.
Schnaitheim hatte auch direkt den besseren Start und konnte, vor nicht ganz ausverkaufter Derbykulisse in der Ballspielhalle, nach drei gespielten Minuten mit 4:1 in Führung gehen. Die Defensive der Hausherren arbeitete gut, hatte sich auf die gefährlichen Kreisanspiele der Heidenheimer hervorragend eingestellt und mit Sebastian Mruk einen sicheren Rückhalt zwischen den Pfosten. Der HSB kam, anders als noch beim Sieg im Hinspiel, nur schwer in die Partie. In der Offensive mühten sich die Rot-Blauen um zu Torerfolgen zu kommen und in der eigenen Defensive fehlte die letzte nötige Konsequenz um die TSG am Tore werfen zu hindern. Zudem bekam Heidenheims Keeper Kost auch kaum Bälle zu fassen und musste einige Male unglücklich hinter sich greifen. Schnaitheim wusste den mäßigen Start der Gäste zu nutzen und konnte das gewünschte Tempospiel aufziehen, was vor allem die beiden Außen Oliver Aeugle und Kevin Bayer – mit 9 und 8 Treffern die besten Schützen ihrer Mannschaft – zu Toren umsetzen konnten. Nach 12 Minuten lag Schnaitheim beim 11:4 bereits deutlich in Front, was Gästetrainer Sauer zu einer Auszeit zwang. Doch auch danach fand der HSB nicht wirklich in die Partie. Schnaitheim dominierte das Geschehen weiterhin und schraubte die Führung über 16:7 auf 20:9 hoch und hatte anderthalb Minuten vor dem Pausenpfiff alle Trümpfe in der Hand. Bezeichnend zum Auftritt der beiden Mannschaft waren dann die letzten 6 Sekunden des ersten Duchgangs: Florian Biebl, mit 8 Treffern bester HSB Werfer, konnte über einen endlich einmal druckvoll ausgespielten Gästeangriff den Treffer zum 21:11 erzielen, was die TSG aber im Gegenzug mit einer schnellen Mitte beantwortete und Fabian Kirschbaum mit der Halbzeitsirene zum 22:11 einwarf.
Auch im zweiten Spielabschnitt zeigte sich Schnaitheim als die wachere und clevere Mannschaft. Zwar wurden die Grün-Weißen in der Abwehr etwas nachlässiger, was der HSB nun auch besser zu nutzen wusste, und nahmen im Angriff auch etwas das Tempo heraus – am 11 Tore Vorsprung änderte sich bis zur 40. Minute aber nichts (28:17). Eine Vorentscheidung war damit natürlich so gut wie gefallen und die TSG ließ auch in der Folge kein Aufbäumen der Gäste mehr zu. Zehn Minuten später war beim 34:22 die berühmte Messe gelesen und der Schnaitheimer Anhang war bereits in Feierlaune. In der 51. Minute sah Felix Häring nach einem Foul an Tobias Stegmaier die rote Karte, was eine harte, aber durchaus vertretbare Entscheidung, des souverän leitenden Schiedsrichtergespanns war. In Überzahl gelang es Heidenheim den Rückstand auf 35:25 zu verkürzen (54. Min.) , doch die letzten Minuten wurden dann doch noch einmal „derbytypisch“ hektisch. Nach einer Zeitstrafe gegen den HSB wurde das Unverständnis auf der Heidenheimer Bank mit einer weiteren Strafe gegen diese geahndet. Da aber nach Wiederanpfiff noch fünf, anstatt der berechtigten vier, Feldspieler der Gäste auf dem Spielfeld standen, gab es eine weitere Zeitstrafe, wodurch der HSB zwei Minuten zu dritt auf der Platte verbringen musste. Schnaitheim konnte die dreifache Überzahl natürlich ausnutzen und legte fünf Treffer zum 40:25 nach. In der letzten Minute wurde Tim Baur dann unnötig hart angegangen, was Alexander Sabouni und Matthias Montag offensichtlich zu einer kleinen persönlichen Auseinandersetzung bewog, die für beide ebenfalls die rote Karte zu Folge hatte. Mit diesem etwas unrühmlichen Ende ging ein einseitiges Derby zu Ende, das mit der TSG Schnaitheim einen klaren und hochverdienten Sieger hatte.
TSG Schnaitheim: Mruk, Brandecker, Montag (1), Dandl (2), Bayer (8), Gruschka (3), Braumann, Kirschbaum (5), Sturm (3), Häring, Wagner (3), Chaudhari (6/2), Racs, Aeugle (9)
Heidenheimer SB: Bosch, Kost, Halsner (2), Sabouni, Valeczky, Tim Baur I (1), Tim Baur II (6/4), Stegmaier (2), Mpouras (1), Marker (1), Hug (1), Biebl (8), Uhl (3), Fres
Siebenmeter: TSG 3 / 2 verwandelt, HSB 4 / alle verwandelt
Zeitstrafen: TSG 1 (Bayer), HSB 3 (Uhl, Baur 2)
Rote Karte: TSG 2 (Häring 51. Min., Montag 59. Min.), HSB 1 (Sabouni 59. Min.)
Schiedsrichter: Puhane und Terbeck aus Göppingen bzw. Bartenbach
Zuschauer: 450