Den zweiten Saisonsieg konnten die Schnaitheimer Bezirksligahandballer am frühen Samstagabend bei der HG Aalen/Wasseralfingen feiern. Doch der 26:30 Erfolg war erneut nichts für schwache Nerven, denn wie schon im Derby gegen Oberkochen/Königsbronn musste die TSG einen größeren Rückstand aufholen.
Schnaitheim erlaubte sich einen mehr als fahrigen Beginn. Der Aufsteiger aus der Bezirksklasse ging nach zwei Minuten mit 2:0 in Führung und hielt diese nach dem Anschlusstreffer der TSG beim 4:2 auch noch (6. Min.). Die Grün-Weißen hatten in der Anfangsphase vor allem Probleme mit dem Kreisläufer der Hausherren, der immer wieder erfolgreich eingesetzt werden konnte. Im Angriff fehlte der TSG komplett die Durchschlagskraft: es wurden unvorbereitete und unplatzierte Würfe genommen die vom gegnerischen Torwart ohne größere Probleme entschärft werden konnten. Dazu gesellten sich einige Abspielfehler und da auch das Rückzugsverhalten quasi nicht vorhanden war wurde Aalen/Wasseralfingen förmlich zu Gegenstößen eingeladen. Beim 7:3 in der 10. Minute versuchte Schnaitheims Trainer Ruoff seine Mannschaft in einer Auszeit zu ordnen, doch das Unheil nahm zunächst weiter seinen Lauf. Es folgten zwei weitere Treffer der Spielgemeinschaft und so lag die TSG nach einer Viertelstunde mit sechs Toren zurück (9:3). Dem mitgereisten Schnaitheimer Anhang schwante Böses und der TSG schien die Partie schon früh völlig zu entgleiten. Doch dann ging doch noch ein Ruck durch Schnaitheimer Mannschaft: eine Überzahlsituation nutzte die TSG zu drei Treffern in Folge, nach einem weiteren Torerfolg war man beim 9:7 wieder in Schlagdistanz und endlich in der Partie angekommen. Die Abwehr stand nun deutlich besser, hatte den Kreisläufer der HG im Griff und auch im Angriff wurde mit dem nötigen Druck agiert. Die Torabschlüsse waren konsequenter und es wurde in die Lücken in der Aalener Abwehrreihe gestoßen. Diese konnte die TSGler oft nur durch unfaire Mittel stoppen und musste dadurch vermehrt auf die Strafbank. So gelang es Schnaitheim in der 28. Minute zum 11:11 auszugleichen und mit dem Pausenpfiff gar die Führung zum 12:13 zu erzielen.
Nach dem Seitenwechsel wollte die TSG schnellstmöglich für eine beruhigendere Führung sorgen, doch noch ließ sich Aalen/Wasseralfingen nicht abschütteln. Beim 16:18 in der 40. Minute lag Schnaitheim mit zwei Treffern vorne und überstand auch eine eigene Unterzahl mehr oder weniger schadlos. Nun folgte die stärkste Phase der TSG: die Abwehr arbeitete hervorragend und erzielte Ballgewinne die über Oliver Aeugle in Gegenstoßtore umgemünzt werden konnten. So erspielte sich Schnaitheim nach einer Dreiviertelstunde eine 18:24 Führung und stellte somit die Weichen für einen Auswärtssieg. Aalen/Wasseralfingen stemmte sich zwar mit aller Macht gegen die drohende Niederlage, doch wirklich gefährlich wurde es für die TSG nicht mehr. Zwar verkürzte die HG in der 52. Minute auf 22:25 und versuchte mit einer offensiveren Deckungsvariante Schnaitheim in Bedrängnis zu bringen, doch die Grün-Weißen schafften es den Vorsprung einigermaßen souverän zu verwalten und über die Zeit zu bringen. So konnte die TSG am Ende einen 26:30 Auswärtssieg verbuchen. Dieser geht letztlich auch in Ordnung, schließlich schaffte es Schnaitheim nach einer katastrophalen ersten Viertelstunde noch die Kurve zu kriegen und zeigte über 45 Minuten eine ordentliche Leistung.
Die vermeidlichen Schwächephasen der letzten Partien gilt es im Schnaitheimer Lager aber dringlichst abzustellen, denn am kommenden Samstag gastiert der HSB zum Stadtderby in der Ballspiehalle – und die Heidenheimer werden diese Schwächen sicherlich anders zu nutzen wissen als der Aufsteiger aus Aalen/Wasseralfingen.
TSG: Mruk, Hotz, Bayer (1), Kraft, Huber (3), Braumann (2), Kirschbaum, Sturm, Wagner (2), Chaudhari (7/5), Aeugle (9), Simon, Schmeißer (2), Benz (4)
Zeitstrafen: TSG 2 (Chaudhari, Aeugle); HG Aalen/Wasseralfingen 5
Rote Karte: HG Aalen/Wasseralfingen 1 (3. Zeitstrafe, 56. Min.)
Siebenmeter: TSG 5 / alle verwandelt, HG Aalen/Wasseralfingen 6 / alle verwandelt
Schiedsrichter: Mack aus Göppingen/Holzheim