Derbywochenende in der Handballbezirskliga: während in Sontheim der TV Brenz auf die Württembergligareserve der SHB traf, gastierte die Spielgemeinschaft Oberkochen/Königsbronn zeitgleich in Schnaitheim. In einer spielerisch sicherlich nicht hochwertigen – aber dafür umso spannenderen – Partie teilten sich TSG und HSG beim 23:23 letztlich verdient die Punkte.
Beide Mannschaften hatten vor der Partie Ausfälle zu beklagen: auf Schnaitheimer Seite fehlte Regisseur Frederik Gruschka und bei der HSG musste Kai Ludwig erneut passen, wobei Lukas Eckardt wieder mitwirken konnte. Vor einer tollen Derbykulisse mit rund 400 Zuschauern in der Ballspielhalle merkte man der gastgebenden TSG zunächst die Unsicherheit der vergangenen Pleiten gegen Hofen/Hüttlingen und Bettringen an. Oberkochen/Königsbronn hätte auf Grund der letzten Ergebnisse durchaus selbstbewusster auftreten können, passte sich aber in Sachen Nervosität an die Schnaitheimer an. So dominierten von Beginn an beide Abwehrreihen das Geschehen und es dauerte vier Minuten bis zum ersten Torerfolg der Hausherren. In der Folge begegneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe, wobei die TSG immer einen Treffer – beim 4:2 (9. Min.) durch zwei Kontertore von Oliver Aeugle gar mit zwei Toren – vorne lag. Die Gäste hielten aber dagegen und vor allem Jakob Hug fand in der Anfangsphase immer wieder Lücken in der Schnaitheimer Defensive. So stand es nach 12 Minuten 5:5 Unentschieden und selbst Überzahlsituationen konnte keine Mannschaft ausnutzen um sich einen größeren Vorsprung zu erspielen. Zwar gelang es den Gastgebern zwischenzeitlich wieder mit zwei Treffern (9:7) in Führung zu gehen, doch bis zur Pause hatte die HSG den Rückstand wieder egalisiert und mit 10:10 ging es in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang änderte sich am Spielgeschehen zunächst nichts. Keine Mannschaft konnte sich einen Vorteil erarbeiten und so stand es nach 35 Minuten weiterhin Unentschieden (13:13). Doch nun bekamen die Gäste aus Oberkochen/Königsbronn erstmals deutlich Oberwasser: binnen fünf Minuten kassierte die TSG zwei Zeitstrafen und diese konnte die HSG ausnutzen um sich beim 14:17 in der 43. Minute erstmals auf drei Tore abzusetzen. Schnaitheim hatte nun vermehrt Probleme gegen die aggressiver auftretende 3:2:1 Deckung der Schwarz-Gelben und erlaubte sich einige Ballverluste und schlecht vorbereitete Abschlüsse. So kam Oberkochen/Königsbronn ins Gegenstoßspiel, baute den Vorsprung in der 52. Min. auf 17:22 aus und schien alle Trümpfe in der Hand zu haben. Nun mussten aber fast zeitgleich zwei Spieler der HSG auf die Strafbank und diesen Weckruf schienen die Grün-Weißen gebraucht zu haben: es folgten drei Schnaitheimer Tore in Folge und beim 20:22 in der 56. Minute war man wieder in Schlagdistanz. Nun war es die HSG, die zusehends Probleme mit der Schnaitheimer Defensive bekam. Zwar gelang Oberkochen/Königsbronn vier Minuten vor dem Ende wieder ein Tor zum 20:23, doch das Momentum war nun auf Schnaitheimer Seite: binnen zwei Minuten gelangen der TSG drei Tore zum viel umjubelten 23:23 Ausgleich und in der Ballspielhalle waren noch 120 Sekunden zu spielen. Die Gäste waren in Ballbesitz und kamen eine Minute vor Schluss zum Torabschluss der aber nicht den Weg ins Ziel fand. So war die TSG nun am Zug um möglicherweise den entscheidenden Treffer erzielen. Knapp 30 Sekunden vor Schluss nahm Schnaitheims Coach Ruoff eine Auszeit um die finale Aktion vorzubereiten. Doch die TSG geriet ins Zeitspiel und musste 8 Sekunden vor Ende einen ungünstigen Abschluss suchen der natürlich nicht von Erfolg gekrönt war. Sofort nahm man auf Seiten der HSG die Auszeit und es verblieben noch fünf Sekunden auf der Uhr. Die Königsbronner Angriffsaktion wurde von der TSG mit einem Foul unterbrochen und so blieb den Gästen nach Ablauf der Spielzeit noch ein direkter Freiwurf. Dieser blieb im Schnaitheimer Block hängen und so blieb es bei einem letztlich leistungsgerechten 23:23 Unentschieden.
Im Lager der TSG freute man sich natürlich über die tolle Moral in der Schlussphase und einen “gewonnenen” Punkt nach zuletzt zwei Niederlagen. Auf Seiten der HSG haderte man natürlich etwas mit dem “verlorenen” Zähler, schließlich hatte man die Partie knapp 10 Minuten vor Schluss noch scheinbar im Griff.
TSG: Mruk, Hotz, Benz (3), Kraft (2), Bayer, Huber, Braumann (4), Kirschbaum (2), Sturm (2/2), Wagner, Chaudhari (3/2), Aeugle (3), Simon, Schmeißer (4)
HSG: Stanke, Ehresmann, Richardon (5), Lumpp, Siegels (2), Eckardt (3), Rube (4/3), Hug (5), Balle (1), Engel (2), Schön, Schmied, Miese (1), Hofmann
Zeitstrafen: TSG 4 (Huber, Braumann, Chaudhari, Aeugle), HSG 4 (Rube, Miese, Schmied 2)
Siebenmeter: TSG 5 / 4 verwandelt, HSG 4 / 3 verwandelt
Schiedsrichter: Narciß & Bullinger von der SG Hofen/Hüttlingen
Zuschauer: 400