Nichts für schwache Nerven war der Auftritt der Schnaitheimer Bezirksligahandballer am Sonntagnachmittag beim TV Jahn Göppingen. Nach einem spannenden Spiel konnte die TSG nach einem Wechselbad der Gefühle einen 26:27 Auswärtserfolg einfahren.
Gegen den TV Jahn tat sich die TSG in den letzten Jahren oft schwer, denn häufig bekam die Defensive die Göppinger Angriffspieler Böhm & Domay nicht in den Griff und zudem lief Keeper Wohlang regelmäßig zur Hochform auf wenn es gegen Schnaitheim ging. Eines vorweg: zwei von drei „Problemfälle“ konnten die Grün-Weißen lösen. Zwar gelangen dem Göppinger Domay letztlich 8 Treffer, doch die Wirkungskreise von Böhm wurden deutlich eingeschränkt und auch gegen Torwart Wohlang schloss die TSG deutlich konsequenter und konzentrierter ab. Zu Beginn der Partie begegneten sich bei Teams auf Augenhöhe wobei die Gastgeber immer wieder einen Treffer vorlegten und diese knappe Führung beim 5:4 in der 12. Minute auch noch innehatten. Nun fehlte im Schnaitheimer Angriff aber plötzlich der nötige Druck und zu viele Bewegungen gingen quer anstatt in die Tiefe, womit die Abwehr des TV nur wenig Mühe hatte. Göppingen machte es in der Offensive dagegen besser und setzte sich mit vier Toren in Serie auf 9:4 ab (17. Min.). In Reihen der Grün-Weißen sah man sich schon an vergangene Pleiten in der Parkhaushalle erinnert und das Trainergespann Köpf/Ruoff reagierte mit einem Timeout. Und diese sollte ihre Wirkung nicht verfehlen: vier Ballgewinne und dadurch resultierende Tempogegenstöße brachten Schnaitheim binnen drei Minuten auf 9:8 heran. Jetzt versuchte die Heimmannschaft mit einer Auszeit die Reißleine zu ziehen, doch die TSG war nun so richtig im Spiel und ging in der 26. Minute mit 10:11 in Führung. Bis zur Pause konnte dieser Vorsprung beim 12:14 gar noch ein wenig ausgebaut werden.
Diesen Schwung aus dem ersten Durchgang wussten die Grün-Weißen auch in die zweite Hälfte mitzunehmen. Binnen zehn Zeigerumdrehungen, inklusive einer zweiminütigen Unterzahl, schraubte Schnaitheim die Führung durch Tempogegenstöße über 13:16 auf 13:20 in die Höhe. Verwundert rieben sich die mitgereisten Schnaitheimer Fans die Augen und hofften schon auf eine frühe Vorentscheidung und ruhige Schlussphase. Doch diese Hoffnung wurde jäh beendet. In der Offensive verlor die TSG etwas den Schwung und Göppingen verkürzte bis zur 43. Minute auf 17:21. Die Hausherren witterten nun natürlich Morgenluft gegen eine jetzt unverständlich verunsichert wirkende Schnaitheimer Mannschaft. So gelangen dem TV vier weitere Treffer während die Gäste kein Tor erzielten – und so war die Begegnung nach 47 Minuten um dem Spielstand von 21:21 wieder ausgeglichen. Doch die TSG zeigte sich kämpferisch und stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Keeper Sebastian Mruk, der sich im zweiten Durchgang mit einigen teils spektakulären Paraden auszeichnen konnte, stand auf dem Posten und im Angriff sorgte vor allem die linke Seite mit Fabian Kirschbaum und Niklas Dandl wieder für mehr Torgefahr. In der 52. Minute verschaffte sich Schnaitheim beim 22:25 wieder etwas Luft, doch nun folgte die spannende Schlussphase. Göppingen konnte fünf Minuten vor dem Ende auf 25:26 verkürzen und auch beim 26:27 in der 58. Minute war noch kein Sieger auszumachen. In den letzten hektischen 120 Sekunden erlaubten sich beide Mannschaften noch Fehlpässe und Fehlwürfe, doch erfolgreich abschließen konnte kein Team mehr womit die TSG am Ende mit 26:27 als nicht unverdienter Sieger vom Platz gehen konnte.
Nach diesem Erfolg bleibt Schnaitheim in der „Spitzengruppe“ von sieben Mannschaften die derzeit im verzerrten Tabellenbild der Bezirksliga mit 6 bzw. 7 Verlustpunkten um Platz 2 kämpfen. Am kommenden Wochenende hat die TSG spielfrei ehe eine Woche später das Schlusslicht aus Bargau in der Ballspielhalle gastiert. Dort gilt es mit einem konzentrierten Auftritt diese Position zu halten und das Handballjahr 2017 positiv abzuschließen.
TSG: Mruk, Brandecker, Schmeißer R., Kirschbaum (6), Montag, Dandl (9), Kraft, Gruschka (1), Bayer (2), Wagner (4), Chaudhari (4), Zeger, Schmeißer L. (1)
Zeitstrafen: TSG 5 (Chaudhari, Schmeißer L., Zeger, Wagner 2), TV Jahn 3
Siebenmeter: TSG keinen, TV Jahn 3 / 3 verwandelt
Schiedsrichter: Gaschler & Köder aus Eislingen