Zu zwei eher untypischen Zeiten traten die Schnaitheimer Handball Damen vergangenes Wochenende an. Bereits am Freitagabend stand das Nachholspiel gegen die erste Mannschaft der SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch auf dem Programm. In einer gut gefüllten Halle kam von Beginn an echte Derby Stimmung auf, denn beide Seiten schenkten sich nichts. Die Führung wechselte stetig und auch zum 13:13 in der Halbzeitpause war es ein ausgeglichenes Spiel und keine Vorentscheidung getroffen. LTB wehrte sich gegen den drohenden Abstieg, Schnaitheim hielt dagegen. Auch ausgeglichen gestaltete sich die 7 Meter Verwertung. Beide Teams trafen alle Strafwürfe, bei Schnaitheim netzte Kim Bauder ein und bei LTB war Helena Dommer sehr treffsicher. Beide waren auch die erfolgreichsten Torschützen für Ihre Teams an diesem Tag. Die zweite Halbzeit begann wie die erste endete und bis zur 40. Minute stand es 17:17. Auffällig dabei dass Schnaitheim quasi die gesamten ersten 10 Minuten in Unterzahl spielte. In der 43. Minute gelang den Gastgeberinnen die erste 2 Tore Führung und es war Zeit für eine Auszeit der TSG in der die Mannschaft an die Vorgaben fürs Spiel erinnert und erneut Mut zugesprochen wurde. Nikola Müller und Stella Wiedmann übernahmen Verantwortung und führten die TSG zum nächsten Ausgleich von 24:24 in der 54. Minute. Die Zuschauer bekamen also viel Spannung für Ihr Eintrittsgeld an diesem Abend. Hanna Barth war es, die die erste Führung für Schnaitheim in der zweiten Halbzeit erzielte. Doch es sollte an diesem Tag eine Punkteteilung geben, denn über 25:25, 26:26 stand es am Ende 27:27 und die Punkteteilung spiegelt den Verlauf dieses spannenden Derbys sehr gut wieder.
Bereits zwei Tage und eine Zeitverschiebung später stand man bei schönstem Frühlingswetter zur für Landesliga Begegnungen unüblichen Zeit in Geislingen (14 Uhr war Anpfiff in der Michelberghalle) und trat in den nicht so beliebten Auswärtstrikots beim Tabellenletzten an. Das Trainerteam Sabine Knödler und Birgit Schlichter warnte eindringlich, doch es kam noch schlimmer. Einen völligen Fehlstart mussten die zahlreich, teils mit dem Fahrrad angereisten Fans, sehen. Der Tiefpunkt war beim 17:10 Führung der Gastgeberinnen erreicht. Es lief einfach nichts zusammen und der eigentlich Unparteiische aus Altenstadt steuerte seinen Teil zur Verunsicherung bei. Deutliche Ansprachen in Auszeit und Halbzeit waren notwendig, um das Team wachzurütteln, denn die Uhrenumstellung schien Schnaitheim alles andere als gut zu tun. Das Aufwecken half und die TSG Damen kämpften sich Tor für Tor heran und auch die Torhüter kamen nun besser ins Spiel. Das 22:22 durch Nikola Müller in der 41. Minute war viel umjubelt, ein Neuanfang war geschaffen. Mit Gleichstand Spielständen kannte sich Schnaitheim ja spätestens seit dem Derby gegen die LTB am Freitag aus, wollte es aber diesmal nicht so spannend machen. Durch zwei schöne Tore von Hanna Barth, die mit 11 Toren die erfolgreichste Torschützin der TSG war und der A Jugendlichen Loretta Magyari erhöhte man auf 22:24. Doch Abstiegskandidat Geislingen wehrte sich und glich in der 49. Minute letztmalig zum 26:26 aus. Danach zeigte Schnaitheim Charakter und dass sie sich als Team aus solchen schwierigen Situationen heraus befreien können. Kim Bauder und Stella Wiedmann erzielten in der Schlussphase wichtige Treffer und so konnte der 29:31 Sieg eingefahren werden. In Summe fielen 60 Tore und Handballkennern ist klar, dass der Trainingsschwerpunkt weiterhin auf der Abwehr liegen muss.
Das Trainerteam ist dennoch stolz auf die gezeigte Charakterleistung der Mannschaft, denn mit 15:11 Punkten steht man weiterhin auf Platz 4 in der Tabelle (nach Minuspunkten weiterhin Platz 3) und geht mit Vorfreude in die nun folgenden 4 Heimspiele. Bereits kommenden Freitag begrüßen wir den Tabellenzweiten Herbrechtingen in der Schnaitheimer Ballspielhalle (und dies ist kein Aprilscherz). Im Hinspiel vielen sogar 65 Tore (die Partie ging mit 35:30 für die Gastgeberinnen aus), es verspricht also ein temporeiches Handball Derby zu werden.
Es spielten (beide Spiele): Im Tor – Andrea Diebold, Nadja Barth; Auf dem Feld – Feld: Nikola Müller (9), Hanna Barth (13/4), Sophie Wiedmann (1), Kim Bauder (14/4), Ceyda Sahin, Stella Wiedmann (11), Carolin Hofele, Vanessa Schuller (1), Nina Diedersdorfer (2), Nadine Epple (1), Loretta Magyari (3), Ines Mainka (3), Celine Gruppe, Tina Riehl